Es gehört zum Repertoire von Prof. Peter Wippermann, Chef der Wippermann-Trendforschung, seinen im Unternehmensmarketing tätigen Kunden "Natur" als positives Zukunftsthema anzuempfehlen. Das ist nachwollziehbar, solange man es - wie etwa in den Wertindikatoren der Naturbewusstseinstudien des Bundesamtes für Naturschutz - möglichst abstrakt anspricht. Auch der von ihm regelmäßig erhobeneen "Werte-Index" scheint neuerdings dafür zu sprechen. Andere substanzielle Trends weisen jedoch in die gegenteilige Richtung:
Mehr zur ambivalenten Rolle von Natur als Trendsetter: hier
Je mehr unser Leben von technisch-ökonomischen Mega-Apparaten bestimmt wird, desto wertvoller erscheint uns die Natur. Die Neigung zu einer fast schon spirituellen Naturverklärung ist seit einigen Jahren auffällig ausgeprägt, nimmt aber langsam ab.
In welchem Maße der Bezug auf Natur Befragungsergebnisse aufschönen kann, zeigen zwei unmaßgebliche Beispiele:
Wenn es um Natur im Alltag geht, wird das Werte-Ranking von ganz anderen Elementen dominiert. Das zeigt sich besonders im auffällig konservativen Naturbild junger Menschen. Es dürfte indes vor allem das Weltbild ihrer Eltern widerspiegeln und erinnert fast an die gute Stube der notorischen "schwäbischen Hausfrau". Ruhe und Ordnung, Sauberkeit und Stille sind die höchsten Werte, Müll Wegwerfen ist das schlimmste Naturvergehen.
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